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St. Severin ist eine der romanischen Kirchen Kölns.
Die Pfeilerbasilika St. Severin ist eine ehemalige Stiftskirche. Sie wurde in ihrem heutigen Erscheinungsbild nach dem 2. Weltkrieg wieder errichtet. Grundlage war die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert während verschiedener Bauphasen erbaute romanischen Kirche. Der hoch aufragende zweigeschossige Westturm mit Knickhelm ist in spätgotischem Stil Nachfolger eines romanischen Turms. In ihm verbirgt sich ein vierstimmiges Geläut mit der Nominalfolge des' - es' - f ' - ges'. Zum dreischiffigen Langhaus hin ist er offen. Zwischen dem ebenfalls zweigeschossigen Langhaus mit Netzgewölbe und dem Chor ist ein Querhaus eingefügt. Der spätromanische Chor ist zweigeschossig und wird außen von einer Zwerggalerie abgeschlossen. Flankiert ist er von zwei Türmen, die spätgotische Aufbauten tragen. Innen ist der Chor mit einem Muster aus schwarzem und gelbem Marmor ausgelegt. Reste des früheren Kreuzgangs befinden sich am Pfarrgebäude.
Die Innenausstattung der Basilika ist trotz herber Verluste in der Vergangenheit und während des Krieges noch reich. Neben dem Severinsschrein aus dem frühen 19. Jahrhundert (das Original aus dem 11. Jahrhundert wurde 1798 zur Begleichung der Kriegslasten zu Gunsten der napoleonischen Besatzung eingeschmolzen) beherbergt sie ein Chorgestühl aus dem späten 13. Jahrhundert, einen Wandtabernakel des frühen 17. Jahrhunderts und einen in das 14. Jahrhundert datierten Reliquienschrank. Die Severinslegende, gemalt vom Meister von St. Severin, findet sich in der Kirche ebenso wie zwei ihm zugeschriebene Altarflügel mit Heiligendarstellungen. Nahe dem Westturm ist im südlichen Seitenschiff außerdem ein romanisches Glasfenster erhalten. Das Pestkreuz im südlichen Querschiff stammt aus dem 14. Jahrhundert. Und schließlich befindet sich in der Marienkapelle eine Pieta des 15. Jahrhunderts.
Den Titel Basilika erhielt St. Severin 1953 durch die Erhebung zur Basilica minor durch Papst Pius XII..
Die heutige Severinstraße, an der die Kirche St. Severin gelegen ist, war in römischer Zeit die nach Bonn führende südliche Ausfallstraße. Zu beiden Seiten der Straße befanden sich im direkten Umfeld der Stadt Begräbnisstätten (eines der hier gefundenen Grabmale, das des Poblicius, findet sich heute neben dem Dionysosmosaik im Römisch-Germanisches Museum). Im 4. Jahrhundert entstand hier (unter dem heutigen Mittelschiff von St. Severin), neben anderen Bauten dieser Art, ein rechteckiger Saalbau (cella memoriae) mit Apsis nach Westen. Nach Erweiterungen im 6. und im 8. Jahrhundert wird der Neubau einer romanischen Basilika begonnen (fertiggestellt um 900). Anlass für den Neubau könnte die Überführung der Reliquien des Hl. Severin in die damals neue karolingische Krypta sein. In salischer Zeit, 1043, wurde die Hallenkrypta, deren westlicher Teil noch erhalten ist, geweiht. War der östliche Teil der Basilika im ersten Drittel des 13. Jahrhundert vollendet, waren die Arbeiten am südlichen Teil erst um 1300 abgeschlossen. Teile der südlichen Apsis sind als Mauerwerk im heutigen Chor von 1237 erhalten. Der romanische Westturm wurde zu Gunsten des spätgotischen Nachfolgebaus 1393 abgebrochen. Während der Zeit vom Ende des 14. Jahrhundert bis in das 16. Jahrhundert hinein wurde das Langhaus im spätgotischen Stil erneuert. Aus dieser Zeit, um 1500, stammt das Netzgewölbe des Mittelschiffs. Vom ursprünglichen Bodenbelag des Mittelschiffs ist nur ein achteckiges Labyrinth erhalten, das allerdings zum Bestand des Diözesanmuseums gehört.
Zur wissenschaftlichen Untersuchung des Inhalts wurde 1999 der Reliquienschrein geöffnet. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Reliquien gemeinsam mit Textilien in einem eigenen hölzernen Sarg befinden. Der Sarg besitzt Siegel von früheren Öffnungen, darunter eines aus der Zeit von Erzbischof Hermann III. von Hochstaden. Dadurch wird die Umbettung der Gebeine durch Bischof Wichfried von Köln (924-953) bestätigt. Die vorgefundenen Gebeine sind nach den vorgenommenen Untersuchungen aus der Zeit um 400, also aus der Zeit, zu der Bischof Severin der Überlieferung nach gelebt haben soll. An Hand von Untersuchungen einer Zahnwurzel muss der Verstorbene 55 Jahre alt geworden sein. Der hölzerne Schrein ist nach den Jahresringen des Holzes und jüngsten dendrochronologischen Untersuchungen zwischen 939 und 949 entstanden. Objekte im Schrein werden in die Zeit zwischen den 7. und 10. Jahrhundert datiert.
Die Textilen sowie die Severinusscheibe werden seit 2005 in der Südkrypta der Kirche in einem Sakrarium ausgestellt.
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